PROJECT GLÜCK AUF 2016 - GIGAtreffen auf dem Welterbe Zollverein

16.06.2016 14:18

Als am Samstag um 5:00 Uhr der Wecker klingelte, war das für uns nicht unbedingt eine verbotene Zeit. Normalerweise zerrt uns der Sport am Wochenende aus dem Bett. Heute sollte es das GIGA-Event GC55555 - Project Glück Auf 2016 in der Montanstadt Essen auf dem Gelände des UNESCO-Welterbe Zollverein sein. Auch wenn die Anreise mit etwa 70km eher in der erweiterten Homezone liegt, wollten wir -angesichts der im Listing angekündigten Parkplatzsituation- rechtzeitig vor Ort sein.

Nach entspannter Fahrt über eine fast freie Autobahn A42 waren tatsächlich noch unzählige Parkplätze in direkter Eingangsnähe (Halle 12) frei und wir trafen vor Ort sofort auf das Team76 / Seventy6 aus Krefeld. Homezone eben.

Angekommen vor Zollverein.

 

Nachdem sich vor der allgemeinen Registrierung eine erste Schlange bildete und wir mit Michael Pfaff (aka Louis Cifer) kurz über den bundesweiten Netzausfall im Telekom D1 Netz sprachen, ging es für uns zur Presse-Akkreditierung im Obergeschoss der Halle 12. Diese ging ausgesprochen fix vonstatten und danach begann auch für uns der GIGA-Tag auf Zollverein.

Die fertigen Presseausweise lagen schon bereit.

 

Uns zog es, bevor die Massen kamen, in die sehr gut bestückte Händlerhalle 5. Hier waren alle bekannten Geocoin- und Cacherzubehörfirmen mit ihren Ständen vertreten und präsentierten Wind- und Wettergeschützt ihr umfangreiches Sortiment. Noch war reichlich Platz und Luft in der Halle, was sich aber schlagartig mit Öffnung um 10:00 Uhr ändern sollte. Der Andrang in Halle 5 war wirklich gigantisch und die Schlacht um limitierte Geocoins ließ uns schleunigst nach draußen flüchten.

Die erste Schlange vor der Halle 5.

Michael Pfaff (blaues Shirt) versucht den Andrang am Stand der

LostPlaces4theKingz zu steuern.

 

Über die "Fressmeile" im Außengelände, auf der für jeden Gaumen und aus aller Herren Länder Speisen angeboten wurden, und an weiteren Händlerständen vorbei signierten wir schnell das noch sehr leere "Logbuch", eine detailgetreue und selbstgebaute Kohlenlore, um dann den Weg zum Salzlager einzuschlagen.

Vor dem noch jungfräulichen Logbuch.

 

Im Salzlager standen zwei Besuchshöhepunkte für uns an: Der Multimediavortrag GCTransAlps gefolgt von der gleichnamigen Filmvorführung. Berufsgeocacher Alexander Monsky, MudMen_GER und Orgamitglied Benjamin Gorenschitz sowie Psycho_vm "Dr." Tim Krüger hatten im Sommer 2015 unter dem Motto "Ain´t no mountain high enough" eine Geocacher Alpenüberquerung auf Schusters Rappen und über 3.000 Höhenmeter unternommen und starteten den Multimediavortrag (der unbedingt notwendig ist um den anschließenden, musikalisch begleiteten Film auch gänzlich zu verstehen) vor leider nur circa 70 Zuschauern. Gegenseitig spielten sich die drei Protagonisten die Bälle zu und brachten das Publikum ein ums andere Mal zum lachen. Wir fühlten uns bei dem Multimediavortrag jederzeit mittendrin im Geschehen und waren schon auf den eigentlichen Film sehr gespannt.

In der Pause zusammen mit "Dr." Tim Krüger (aka Psycho_vm).

Foto: Tobis Riefer (TRcoding.net)

 

Zum Film füllte sich dann das Salzlager aber doch und vor 250 begeisterten Zuschauern genossen wir das komplette Abenteuer, alle Höhen und Tiefen, Wetterstürze, Gipfelkreuzumarmungen, die "wilde Tierwelt" der Alpen und das alles vor einem beeindruckenden Naturpanorama. Hinterher erfuhren wir, dass dies die allerletzte Vorführung in dieser Form war und der Vortrag mit Film demnächst in einer zusammengefassten Form auf  90 Minuten geschnitten und präsentiert wird.

Das gefüllte Salzlager bei der GCTransAlps Filmvorführung.

 

Ganz klar ein absolutes Highlight bei diesem GIGA-Event und dem Orgateam des Geocaching Verein Ruhrgebiet e.V. ein dickes Dankeschön für diese gelungene Einbindung in das ansonsten ebenfalls ausgesprochen umfangreiche Vortrags- und Workshop-Programm, als da auch noch waren T5-Material- und Schnupperklettern, Medizinische Hilfe beim Geocaching, GSAK für Anfänger und Fortgeschrittene, Open Street Map, Lockpicking, die bei ernsthaften Coinsammlern unerlässliche MyGeoDB, Einstieg in die Wherigo-Programmierung und als weiteres Highlight die Lesung mit Bernhard Hoëcker und Tobias Zimmermann (aus ihrem Buch "Neues aus Geocaching: Geschichten für draußen").

Bernhard Hoëcker bei der Signierstunde am Stand vom

traveldiary.de Verlag.


Leider reichte die Zeit nicht aus, um die teils parallel laufenden Veranstaltungen zu besuchen und auch für das Kinder- und Spieleprogramm mit Schwerpunkt Ruhrgebiet & Kohleförderung blieb uns nur ein kurzer Besuchsblick.

Ebenso für die unausweichliche Dosensuche. Wie inzwischen bei fast jedem MEGA- und GIGA-Event gab es insg. 30 Lab-Caches und tatsächlich waren auch nicht alle Tradis, Multis und Mysterys rund um Zollverein deaktiviert, sondern teilweise sogar mit neuen, größeren Dosen und Tapetenrollen-Logbüchern für den Cacheransturm gerüstet. Das GPS-Gerät wurde nicht wirklich benötigt und wie beim Rudelloggen üblich, wanderten die Logbuchrollen von Hand zu Hand.

Natürlich gab es auch sehr netten und sympathischen Besuch vom Groundspeak Headquarter mit den Lackeys Bri (aka Sassy Bandit) und Cindy (aka Frau Potter) in Begleitung von Signal the Frog. Wir mögen diesen persönlichen Kontakt zu Groundspeak sehr und nutzen diese Besuche der Macher hinter geocaching.com immer zu sehr netten und persönlichen Gesprächen, die dann meist auch in einer bleibenden Freundschaft enden.

Obligatorisches Foto: Frau vt601 mit Signal the Frog.

 

Zwischenzeitlich stand die Sonne am Nachmittagshimmel und der Besuch des großen Coin- und Tokentauschtreffens endete für viele Teilnehmer mit einem stattlichen Sonnenbrand. Marco, der italienische Eisdealer, zog schnell die richtigen Schlüsse und vergrößerte so nach und nach seinen Fuhrpark. War er am Vormittag noch mit einem Eiswagen vor Ort, am Mittag mit dem zweiten, so waren es nach 15:00 Uhr gleich drei der begehrten und immer umlagerten blauen Eiswagen. Auch die anderen Caterer schufteten die langen Schlangen von hungrigen Besuchern ab, bis das der Wareneinsatz dem Ende zuging. Als wir nach dem Tauschtreffen große Lust auf einen Döner verspürten, hatte die türkische Küche nur noch Salat im Angebot und auch der italienische Pizzabäcker konnte seinen Teig nicht mehr so richtig belegen. Bei der "Butterzeit" reichte es dann doch noch für die letzten beiden Currywürste zum Stückpreis von 3,20 EURO und ein kleines Händchen Pommes für stolze 2,50 EURO. Wir hatten das Gefühl, die externen Caterer waren auf den Personenansturm nicht wirklich vorbereitet. Dem Veranstalter gebührt hier aber definitiv keine Schelte, auch wenn wir oft Murren und Meckern in den Essensschlangen vernommen haben! Der nächste Netto-Supermarkt in gut 500m Entfernung hatte auf alle Fälle einen Bombenumsatz.

Inzwischen war auch das "Logbuch" bis auf den

letzten Platz gefüllt.

 

Der Abend gehörte dann aber wirklich der Kontaktpflege bei dem ein oder anderen Bier. Wobei wir immer gedacht haben, die harten Malocher im Pott trinken mindestens aus 0,5l Bechern und nicht aus Fingerhüten ;-) Die Ärzte-Coverband Alex im Westerland unterhielt als Vorgruppe der Dosenfischer bestens und animierte das immer noch sehr zahlreiche Publikum häufig zum Mitsingen. Hier haben wir schon mit erheblich weniger Gästen bei Großevents den dortigen Bands gelauscht und uns für die Künstler ein wenig geschämt, das so wenige Cacher ihre Ausdauer bewiesen! Der Kohlenpott rockt aber wirklich und mit zahlreichen Zugaben dauerte es deutlich länger, bis endlich die aus der Szene nicht mehr wegzudenkenden Dosenfischer mit ihren Cachersongs auftraten. Band und Publikum hatten ihre Freude und es wurde gegen Mitternacht, als dann auch der letzte Song verklungen, das letzte Grubenlicht gelöscht und die letzten Fotos gemacht wurden.

Die Dosenfischer vor zahlreichem Publikum.

Aufgang zum Ruhr Museum.

 

Ganz klare Sache: Ein großes Lob an das nur 17-köpfige Orgateam des Geocaching Verein Ruhrgebiet e.V.! Ihr habt diese historisch wertvolle Kulisse ins richtige Cacherlicht gesetzt und mit dazu beigetragen, das UNESCO Welterbe Zollverein für Geocacher unvergesslich zu machen. Danke und GLÜCK AUF!